|
|
|
|
Trainingsbetrieb der Schachabteilung des Post-SV Memmingen Wöchentliches
Trainings- und Vereinsabend finden statt : Dienstag : Amendinger Schule ab 18.00 Uhr Jugend Donnerstag : TVM-Gaststätte, Bodenseestr. 49, ab 19.00 Uhr Erwachsene/Vereinsabend Freitag
:
Amendingen, ehemalige
Zulassungsstelle (Hintereingang), ab 18.00 Uhr
Jugend Samstag : Jugendhaus, am Kempter Tor, ca. 15.00 – 17.00 Uhr Jugend
Die Organisation und Durchführung des Training obliegt den sechs Übungsleitern des Vereins, die allesamt eine C-Trainerausbildung des bayerischen Schachbundes durchlaufen haben. Durch Manfred Schweizer, unserem B-Trainer des Deutschen Schachbundes, werden Trainingsinhalte und -pläne erarbeitet und deren Qualität und Niveau stets auf aktuellem und höher Qualität gehalten. Wochenendseminare werden Schachgroßmeistern und Schachtrainern wie Zigurds Lanka, Michael Richter und Misa Pap durchgeführt.
Trainingsinhalt
: Mit Beginn der Saison 2014/5 soll auch leistungsorientiertes Training durchgeführt werden. Zu diesem Zweck wird das Trainingsmaterial der Chesstigers Akademie / Frankfurt durchgearbeitet. Dieses umfasst, je nach Schwierigkeitsstufe ( DWZ 1100/1300/1500/ 1800/2100) 40 Einheiten mit dem Ziel der signifikanten Leistungssteigerung der Teilnehmer. Folgende Kurse (z.Z. DWZ 1300 und 1500) sind zugänglich für die Vereinsmitglieder. Freitag : 1300-DWZ-Kurs Samstag :
1300-DWZ-Kurs
/ 1500-DWZ-Kurs Dienstag: 1500-DWZ-Kurs Die Einteilung erfolgt nach Einstufung der Leistungsstärke durch den Trainer. Chesstigers 1300-DWZ-Kurs, 1500-DWZ-Kurs Stappenmethode für Schüler und Jugendliche Neu : Chessbase-Magazin (Online-Schachzeitung mit Trainingsvideos) Chessbase-Video-DVDs (diverse - Eröffungen/Mittelspiel/Endspiel/Taktik usw.) Chesstigers-Kurse als PDF umfangreiche Partiedatenbank freie Schachprogramme Trainingsthemen : An dieser Stelle soll Schachinteressierten jeweils eine gut analysierte, thematische Schachpartie in PDF-Form mit vier Aufgaben zum Thema als Download angeboten werden. Als Einstieg wird das Thema "Matt beim Rochadeangriff durch Läufer und Springer" behandelt. Die erste Ausarbeitung wird Anfang - Mitte September 2014 veröffentlicht. Ein weiteres Thema folgt Mitte Oktober. Leider ist es Mitte/Ende November geworden. Dennoch ist das Thema 02, zumindest nach meiner Meinung, gelungen. Jeder Sizilianischspieler sieht sich der Thematik konfrontiert, wie er gegen seltene Varianten sich zur Wehr setzt. Mein Beitrag soll helfen, den Schwarzen mit adäquaten Mitteln zu unterstützen und den doch tückischen Waffen des Weißen den Zahn zu ziehen (Siehe Thema 02 - Fortsetzung folgt). Das Thema 03 ist im Anmarsch - es lautet : Königsmöbilität ermöglicht den Mattangriff (Veröffentlichung : 2.November-Woche) Thema 01 : Thematisches
Matt durch Läufer (f6) und Springer (h6) Einige
Worte zu unserem Thema : Das Mattsetzen des
Weißen durch den Läufer auf f6 und dem Springer auf
h6 bildet zwar keine
eigeneständige Motivgruppe wie Fesselung, Abzug usw., ist aber
klar definierbar
und gehört doch zum Standard-Repertoire eines jeden
aufstrebenden
Schachspielers. Auf den folgenden Seiten werden wir das Zusammenspiel
der
Kräfte sowie die Auswirkungen der Mattführung
analysieren und anhand einiger
Beispiele die Verfahrensweise des Weißen und
Verteidigungsresourcen des
Schwarzen darstellen. Viel Vergnügen ! Zielgerichtete
Mattführung : (4)
Pyka,Christoph (1900) - Hoffmann,Peter (2011) [D20] Bergisch
Gladbach-ch
Bergisch Gladbach (6), 27.09.1996 1.d4
d5
2.c4 dxc4 3.Sc3 e5 4.e3! exd4 5.exd4 Sf6 6.Lxc4 Le7 7.Sf3 0–0
8.Se5?! Sofortige
Rochade war angesagt. Mit Sc6 oder c5 hätte Schwarz jetzt
sofortigen Ausgleich.
Der Textzug jedenfalls ist schwächer und gibt dem
Weißen Zeit zur Entwicklung.
Natürlich strebt Schwarz den Stützpunkt d5 an. 8...Sbd7?! Sehr
passiv ! 9.0–0 Sb6 10.Lb3 c6 11.Lg5 [11.Te1
Sbd5 12.Dd3 Le6 13.Lg5 Te8 14.h3 h6 mit nahezu gleichwertigem Spiel.] 11...Sbd5
12.Df3 Le6 13.Tad1 [13.Tfe1 Te8 war zu bevorzugen.] 13...Sc7?
Ein
Tempoverlust, zumal der Weiße eh die Positionierung des
Läufers auf c2 anstrebt 14.Lc2!? [14.Tfe1
Te8 15.Lh4 Lxb3 16.axb3 h6 17.h3 Scd5 18.Te2] 14...Ld5? Gibt
der weißen Dame Zugang zu d3 und h3 und lässt
Aktivitäten auf der
f-Linie zu.. 15.Dh3
[15.Dg3 Sh5
16.Dd3 g6 17.Lh6 Te8 18.f4 Lf8 19.Lxf8 Txf8 20.f5 Dg5
21.Tf2±] 15...g6 16.f4
c5?? Öffnet die d-Linie, gibt f5 Vorschub und
lässt die Mattdrohungen real
werden. 17.dxc5 De8 [17...Lxc5+
18.Kh1 Es
drohen die Fesselungen d5 und f6, außerdem f4-f5. 18...Le7 19.Lxf6 Lxf6
20.Lb3 und der Ld5
fällt.] 18.Lxf6 Lxg2 Wenn dann in
Schönheit sterben. Das Motiv Lf6 und
Sh6 matt wird mit dem folgenden Zug Realität und gewinnt
zumindest die Dame,
wie nachfolgende Variante zeigt. 19.Sg4 Lxh3 [19...Lxf6
20.Sxf6+ Kh8 (20...Kg7
21.Sxe8+ Tfxe8 22.Kxg2 Die Stellung ist nicht mehr
diskutabel.) 21.Dxh7#] 20.Sh6# Unser
Motiv :
1–0 (2)
Schild,Herbert (2000) - Mesman,F (2000) [B22] Caorle
op Caorle (1),
1988 1.e4
c5
2.Sf3 e6 3.c3 Sc6 4.d4 cxd4 5.cxd4 Sf6 6.d5 exd5 7.exd5 Da5+? 8.Sc3 Jetzt
muß Schwarz den Springer bewegen ! 8...Se7 9.Lc4?? [9.d6
der Bauer ist
nicht eroberbar. 9...Sf5 10.Ld3 Sxd6 11.0–0 Le7 12.Te1! Kf8
13.Lf4 Sde8 14.De2
Dd8 15.Lc4 Lb4 16.Tad1 Lxc3 17.bxc3 d6 18.Td4 Lg4 19.h3 Lxf3 20.Dxf3+-
Weiß
steht auf Gewinn. Der Bauer d6 fällt demnächst. Der
Th8 führt ein
Schattendasein.] 9...b5 10.Lb3? Vergibt seinen
Vorteil, aber in der
Folge sieht man die Felderschwächen, die sich Schwarz
geschaffen hat. 10...b4
11.Se2 Sexd5 12.0–0 Le7?! Zu passiv. 13.Sed4
0–0 14.Sf5 Lb7 15.Lg5 Lc5!
16.Se5 d6? �17.Lxd5?! Nicht gefährlich, aber
Schwarz pennt einfach !
[17.Sg4! Kh8 18.Sxf6 Sxf6 19.Lxf6 gxf6 20.Sxd6 Tad8 (20...Lxd6
21.Dxd6 Kg7±) 21.Sxb7+-] 17...Sxd5
18.Dg4!? Schön anzusehen, aber eigentlich nicht
so effektiv. [18.Sd7 Kh8 19.Sxf8 Txf8 20.Dg4 Tg8± Nicht
toll, aber Schwarz kann
noch im Trüben fischen; vielleicht stolpert Weiß
ja.]
18...Lc8??
Der
Textzug führt zu unserem Motiv. [18...g6 19.Sh6+ Kg7 20.Sd7
Dc7 21.Sxf8 Txf8²
Schwarz lebt noch !] 19.Lf6 g6 20.Sh6# 1–0 Motiv
und Vorteil : In vielen Fällen
tritt das Motiv nur
ansatzweise in Erscheinung, da der Gegner versucht die Folgen
abzuwehren und zu
mildern und als Konsequenz dem Angreifer andere Vorteile
einräumen muß. (1)
Unzicker,Wolfgang (2535) - Kan,Wai Shui (2360) [C84] Nice ol (Men) qual-E Nice (7), 13.06.1974 1.e4
e5
2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0–0 b5 6.Lb3 Le7 7.d4 exd4? [7...d6]
8.e5 Se4 9.Ld5 Sc5 10.Sxd4 Lb7 11.Sf5 0–0
12.Lf4 Se6 13.Lg3 g6 14.Sxe7+ Dxe7
15.Sc3 Tab8 16.Dd2 Scd4? Öffnet dem
Weißen alle Wege ! Das Feld f6 wird zum
Dreh- und Angelpunkt. 17.Lxb7 Txb7 18.Sd5 Dd8 19.Sf6+ Kg7
20.Lh4 Dc8 21.Sg4
Sf5 22.Lf6+
Kg8 23.Sh6+ Sxh6 24.Dxh6 d5 25.Tad1 Der Springer e6 ist auf dem Punkt g7 fixiert (Matt), während der weiße Turm über d3 und g3 oder h3 ergreift und schließlich das Matt erzwingt. 1–0 (10)
Kortschnoj,Viktor (2670) - Gurevich,Dmitry (2522) [E42] US
op Pasadena (10), 1983 1.d4
Sf6
2.c4 e6 3.Sc3 Lb4 4.e3 c5 5.Sge2 b6 6.a3 La5 7.Tb1 De7 8.Ld2
0–0 9.Sg3 Sa6
10.d5 Sc7 11.Df3 Lxc3 12.Lxc3 exd5 13.cxd5 Te8 14.Sf5 De4 15.Lxf6 Dxb1+
[15...Dxf3
16.gxf3 gxf6 17.Tg1+ Kh8 18.Kd2+- Weiß steht wesentlich
besser.] 16.Kd2 De4
17.Dg3 Droht Matt auf g7 und holt sich auf c7 Material
zurück. Dem
Schwarzen bleibt außerdem nur die Schwächung der
Bauernstellung mit g7-g6 und
die weißen Figuren Lf6 und Sh6 verdammen den Schwarzen zur
Untätigkeit. Die
schwarze Dame ist überdies an d6 gefesselt. 17...Dxd5+
18.Kc1 g6 19.Sh6+ Kf8 20.Dxc7 Lb7 21.Lb5 De6 22.Df4 1–0
.
Ein möglicher Schluß wäre gewesen : 22...a6
23.Lxd7 Dxd7 24.Sf5 Te6 25.Dh6+
Ke8 26.Sg7+ Kf8 27.Sxe6+ Ke8 28.Df8# 1–0 Zusammenspiel
der Kräfte : Wie Sie aus den vorangehenden
Beispielen
gesehen haben, arbeiten Springer, Läufer und Dame eng
zusammen. Unter
bestimmten Gegebenheiten kann die Dame auch durch einen Turm ersetzt
werden.
Entscheidend ist jedoch, daß die Bauernstellung g6 vorliegt
und ausgenutzt
werden kann. Folgende Schemata zur unserem Thema wären denkbar
: Eine
Fiancettostellung des Gegners
liegt vor :
Der
Bauernzug g7-g6 wird erzwungen :
Zusammenfassung
der Merkmale :
Verteidigungsressourcen
:
Die
Verteidigungsmöglichkeiten resultieren in erster Linie im
Durchschauen der
weißen Pläne. Wie aus dem „Zusammenspiel
der Kräfte“ deutlich wurde, gibt es
bestimmte Felder sowie bestimmte Kräfteverhältnisse,
die den Verteidiger zur
erhöhten Aufmerkamkeit zwingen. Beispielsweise sollte sich der
Verteidiger
folgende Fragen stellen und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen
ergreifen:
Mit
Schwarz gegen das
Morra-Gambit (Das Gambit aus Sicht des Sizilianers) Für
jeden Sizilianischspieler sind die
Gambiteröffnungen wie 2.d4 oder b4 und Abspiele wie 2.c3 eine
wenig geliebte
Pflichtübung in ihrer
Lieblingseröffnung. Jedoch spielt die Vorbereitung und
Kenntnis einiger
Varianten hier eine wesentliche Rolle und hilft unangenehme Erfahrungen
zu
vermeiden und auch in diesen Gefilden ein positive Resultate erzielen
zu
können. Auf den nächsten Seiten und in den
nachfolgenden Abhandlungen werden
folgende Eröffnungsthemen behandelt :
1.e4; c5 2.d4;
Morra-Gambit
1.e4; c5 2.b4;
Flügelgambit
1.e4;c5 2.c3;
Alapin-Variante
1.e4;c5
2.f4;
Grand-Prix-Variante
1.e4;c5
2.b3; Zuerst aber
wenden wir uns dem Morra-Gambit zu. Um
die Ideen dahinter besser verstehen zu
können, diskutieren wir zuerst einmal den Sinn dieses
Bauernopfers.
Ausgangsstellung
des Morragambits nach 3.c2-c3 Bei diesem Gambit
geht es Weiß
darum, seine Entwicklung so schnell wie möglich
abzuschließen und über die
Linien Druck auf die gegnerische Stellung auszuüben.
Schlägt Schwarz den
Bauern, nimmt Weiß diesen mit dem Damenspringer wieder und
wird sich durch die
Züge Sf3, Lc4 und die kurze Rochade weiter aufbauen.
Weiß erlangt leichten
Entwicklungsvorsprung sowie in den meisten Varianten Druck auf der
d-Linie,
teils auch auf den gegnerischen Damenflügel durch De2, Tfd1
mit den
Bauervorstößen e4-e5 und b2-b4.
Standardstellung
des angenommenen Morra-Gambits nach 9.Tf1-d1 Das
Prinzip
des Morra-Gambits ist es weniger, scharfes Spiel anzustreben,
wenngleich dies
nach fehlerhaften schwarzen Entgegnungen auch vorkommen kann. Vielmehr
erhält
Weiß für den Bauern eine langfristige positionelle
Kompensation, wie sie für moderne
Gambitspiele (z. B. das Wolga-Gambit) typisch ist.
Allerdings ist fraglich, ob
Weiß für den geopferten Bauern ausreichende
Kompensation erhält, denn anders
als beim Wolga-Gambit opfert Weiß im Morra-Gambit einen
wertvollen Zentral- und
keinen Randbauern, wofür der Gewinn eines einzigen Tempos (das
Schlagen mit dem
Damenspringer auf c3) allgemein nicht als ausreichend angesehen wird.
Bei
ungenauem Spiel kann Schwarz aber große Probleme bekommen.
Daher erfreut sich
dieses Gambit vor allem in Amateurkreisen einer gewissen Beliebtheit. Eine
typische Stellung entsteht nach den weiteren Zügen 3.
... d4xc3 4. Sb1xc3
Sb8-c6 5. Sg1-f3 e7-e6 6. Lf1-c4 d7-d6 7. 0-0 Sg8-f6 8.
Dd1-e2 Lf8-e7 9.
Tf1-d1 e6-e5 mit Kompensation für den geopferten Bauern. Nach
5. ...
e7-e6 6. Lf1-c4 Sg8-f6 7. 0-0 Dd8-c7 8. Dd1-e2?! Sf6-g4! 9.
h2-h3 ?? (oder
9. Lc4-b3 ??) Sc6-d4! tappt Weiß in die "sibirische
Falle". Nach
5. ...
d7-d6 6. Lf1-c4 Sg8-f6 geht schon 7. e4-e5 . 7. ... d6xe5 8. Dd1xd8+
Sc6xd8 9.
Sc3-b5 Tb8 10. Sf3xe5 erhält Weiß die Initiative. Jetzt aber zu
ganz konkreten Varianten : Polugajewski
empfiehlt (1986)
/Sportverlag-Ostberlin 1.e4;
c5 2.d4; cxd4 3.c3; dcx3 4.Sxc3;Sc6
5.Sf3; e6 6.Lc4;d6 7.0-0;Sf6 8.De2;a6 9.Td1; Dc7 10.Lf4;Le7 11.Tac1;Db8
12.Lb3;
0-0 13.Lg3;Se5 14.h3;b5 und die schwarze Stellung ist durchaus
erfolgversprechend (Rodionow-Gik,Moskau 1970, Seite 9)! Der
Schachinformator
(Mantanovic) hält sich im Wesentlichen auch an die
vorgegebene Variante,
weicht aber bei 10.Lf4 mit 10.Lg5 ab. Im Anhang ergänzt er
noch die Quelle oben
mit einer zusätzlichen Partie Dukur – Vitolins
(corr. 1974) 1.e4; c5
2.d4; cxd4 3.c3; dcx3 4.Sxc3;Sc6 5.Sf3; e6 6.Lc4;d6 7.0-0;Sf6 8.De2;a6
9.Td1;
Dc7 10.Lg5;Le7 11.Tac1;0-0 12.Lb3;h6 13.Lf4;e5 = Im 11.Zug bietet sich
Db8 an
mit obigem Muster. Interessant ist auch, daß B.Fischer gegen
Kortschnoi 14.Le3;
Dd8 15.Sd5; Sxd5 16Lxd5;Ld7 ,mit Ausgleich, spielte. Und
Josef
Palkövi, der im Ungarischen eine Abhandlung
über das Morra-Gambit geschrieben hat, bietet dieser
Variante in seinem
Buch auch sehr viel Platz. Er weist unter anderem auf den Zug 12.Ld3
statt Lb3
hin und zeigt, daß Db8 jetzt fehlerhaft ist, stattdessen
setzt er mit 12. …;e5
13.Le3 und Da5 fort. Die angegebene Variante 14.Ld2; Lg4 15.Sd5;Dd8
16.Sxe7;Dxe7 17.De3;Sd4 18.Lc3;Sxf3 19.gxf3;Lc6 20.Lb1;Sh5 ist
vorteilhaft für
Schwarz. Und
in TWIC
(The Week in Chess) stellt 2009 eine Abweichung in dieser
Variante, die Chicago-Variante,
zur Diskussion. Der Vorstoß a6/b5 mit der
Überführung des Turms von a8 über a7
nach d7 wird hier thematisiert. Die Variante geht wie folgt: 1.e4; c5
2.d4;
cxd4 3.c3; dcx3 4.Sxc3;Sc6 5.Sf3; e6 6.Lc4;d6 7.0-0;a6(statt Sf6) 1.e4;
c5
2.d4; cxd4 3.c3; dcx3 4.Sxc3;Sc6 5.Sf3; e6 6.Lc4;d6 70-0;a6 8.De2;b5 9.Lb3;Ta7
10.Le3;Td7 usw. Dazu drei
gespielte Partien auf IM-Level : Zelic,Mladen - Bozinovic,Bogdan 1.e4 c5 2.d4
cxd4 3.c3 dxc3 4.Nxc3 Nc6 5.Nf3 d6 6.Bc4 e6 7.0-0 a6 8.Qe2 b5 9.Bb3 Ra7 10.Be3 Rd7
11.Nd4 Nxd4 12.Bxd4 Nf6
13.f4 Be7 14.f5 e5 15.Bf2 Bb7 16.Rfd1 d5 17.exd5 0-0 18.Qxe5 Ng4 19.Qg3
Nxf2
20.Qxf2 Qc7 21.Ne4 Qe5 22.f6 Qxe4 23.Re1 Qb4 24.Rxe7 Rxe7 25.fxe7 Qxe7
26.Qb6
Rd8 27.Rd1 Rd6 28.Qc5 g6 29.h3 Qe5 30.Qd4 Qxd4+ 31.Rxd4 Kf8 32.Kf2 Ke7
33.Ke3
Rd7 34.Re4+ Kd6 35.Kd4 Rd8 36.Re3 Bc8 37.Bd1 Bd7 38.Ra3 Bc8 39.Rf3 f5
40.Re3
Bd7 41.Ra3 ½ Souleidis,Georgios
- Kohlweyer,Bernd 1.e4 c5 2.d4
cxd4 3.c3 dxc3 4.Nxc3 e6 5.Nf3 a6 6.Bc4 Nc6 7.0-0 d6 8.Qe2 b5 9.Bb3 Ra7
10.Rd1
Rd7 11.Be3 Nf6 12.Nxb5 axb5 13.Qxb5 Bb7 14.e5 Nd5 15.Bxd5 exd5 16.Bb6
Qa8 17.exd6
Bxd6 18.Rxd5 Ba6 19.Qa4 Bxh2+ 20.Kh1 Rxd5 21.Qe4+ Ne7 22.Qa4+ Qc6
23.Qxa6 Bc7
0-1 Langrock,Hannes -
Seifert,Volker 1.e4 c5 2.d4
cxd4 3.c3 dxc3 4.Nxc3 Nc6 5.Nf3 d6 6.Bc4 e6 7.0-0 a6 8.Qe2 b5 9.Bb3 Ra7
10.Be3
Rd7 11.Rac1 Bb7 12.Nxb5 axb5 13.Qxb5 Be7 14.Rxc6 Bxc6 15.Qxc6 Nf6 16.e5
dxe5
17.Nxe5 Qc7 18.Qb5 0-0 19.Nxd7 Qxd7 20.Qxd7 Nxd7 21.Rd1 Nc5 22.Bc4 Rc8
23.b3
Ne4 24.a4 Bb4 25.Bb6 Nd2 26.a5 Ra8 27.Ra1 Kf8 28.a6 Nxc4 29.bxc4 Ke7
30.a7 Kd7
31.Rd1+ Kc6 32.Rd8 Rxd8 33.Bxd8 Kb7 34.Bb6
1-0 Palkövi
sieht
diese Variante kritischer und belegt seine Ansicht auch mit
entsprechenden
Fakten wie in den
Varianten erläutert
wird. So, das war
ein Abriß über das Angebot, gehen wir jetzt ins
Detail und schauen uns die
Varianten und die Pläne dazu an. Dc7-System Baut
Schwarz seine Stellung mit
Sc6-d6-e6-Sf6-Le7-Dc7 auf, so arbeitet der Weiße im
Wesentlichen mit drei
Mechanismen – der Drohung e4-e5, dem Druck auf der d-Linie
mit Td1 – Sc3-d5 und
Lf4 und der offenen c-Linie durch Tac1. Spielt man die
Hauptzüge der Variante
durch, fällt die unsichere Lage der schwarzen Dame auf. Diese
ist der Fesselung
auf der d-Linie (schematischer Unterschied der Chicago-Variante : der
a-Turm
hebt die Fesselung über Ta8-a7-d7 auf) wird durch Dc7 zwar
aufgehoben, die
schwarze Dame sieht sich aber weiteren Drohungen durch Lf4, Tac1 und
auch Sd5 ausgesetzt. 1.e4;
c5 2.d4; cxd4 3.c3; dcx3 4.Sxc3;Sc6
(Schwarz bestimmt hiermit die Richtung. Andere Möglichkeiten
leiten zur
Textvariante über oder sind wenig ergiebig.) 5.Sf3;
e6 (Als Alternative wäre die Fiancettierung des
schwarzfeldrigen Läufers möglich. Die Ergebnisse
sprechen aber eher für Weiß,
so daß das Gambit gerechtfertigt wäre.) 6.Lc4;d6
7.0-0;Sf6 (Sofortiges a6 mit der Idee nach Ld7 die Dame nach
b8 zu
überführen bildet einen interessanten Komplex, der
aber zur Zeit dem Weißen
größere Chancen einräumt.) 8.De2;a6
(Erfahrungen in der Vergangenheit haben gezeigt, daß dieser
Zug gespielt werden
muß.) 9.Td1; Dc7
– die
Ausgangsstellung Diese
vorhergenannte Zugfolge muß so oder kann mit
maßvollen Zugumstellungen gespielt
werden. In der erreichten Stellung besitzt Weiß den
angestrebten
Angriffsaufbau, während Schwarz alle Verteidigungsressourcen
mobilisiert hat.
In der Folge versucht Weiß mit Lf4 oder Lg5 weiteren Druck
auf die schwarze
Position auszuüben. Andere Züge sind weniger
sinnvoll, beispielsweise : 10.Sd5?(jedenfalls
zu früh);exd5 11.exd5;Se5 12.Sxe5; dxe5 13.Lg5;Ld6 14.Tac1;De7
-+ Zuerst
zu Lf4 : 10.Lf4;Le7 (Alle
andere Züge haben dem Weißen anrennen nicht
standgehalten: 10. …;e5? (nicht
gut, da die Dame sich schon auf c7 befindet)11.Sd5!; Dd8(11.
…;Sxd5 12.exd5;Sb8
13.Tac1; Dd8 14.Sxe5!;Le7 15.Te1; 0-0 16.Sc6 +-) 12. Le3; Sxd5 13.Lxd5;
De7?
14.Tac1;Sd8 15.Lb6 +- oder
10….;Sd7?!
11.Tac1;Db8 12.b4!; Sce5 (12.
…;Sxb4? 13.e5 ;dxe5 14.Sxe5;Sxe5 15.Lxe5;Da7 16.Lb5+!;Sc6
17.Sd5;axb5 18.Sc7+;
+- 13….;d5 14.Lxd5;Le7 15.Le4;0-0 16.Lg5;Lxg5 17.Lxh7+!+-)
oder 10. …;Ld7
11.Tac1;Le7 12.Lb3; 0-0 führt uns zu dem Abspiel
„Alternativen zu 12. …;Db8 der
Hauptvariante“ oder 10. …;Se5?(nicht zu empfehlen)
11.Lxe5;dxe5 12.Tac1;Db8
13.Lb5;Sd7 14.Dd3; axb5 15.Sxb5; f6 16.Sc7+; Kf7 17.Db5!;Le7
18,Sxe6(Analyse
Flesch);Ta6 19.Sc7;Tc6 20.Db3; Kf8 21.Se6+ mit Vorteil für
Weiß) Jetzt
untergliedert sich die Variante in zwei Abspiele :
11.e5 und 11.Tac1 11.e5;Sh5!
12.Lg5(12.exd6;Sxf4
13.dxc7;Sxe2 14.Lxe2;Ld7
= oder 13.Dd2;Lxd6 14.Dxd6; Dxd6 15.Txd6;e5(befreit den
Läufer) 16.g3;Lg4=);Lxg5 13.Sxg5;Sf4
14.Df3;dxe5 15.Sce4;0-0 mit
unklarem Spiel und Chancen auf beiden Seiten 11.Tac1;
0-0 12. Lb3 (eine sehr
interessante Alternative
bildet hier Ld3, vor allem, weil der Schwarzspieler mit der
veränderten
taktischen Zielrichtung vertraut sein muß –
später dazu aber mehr); Db8 13.Sa4 (Die
anderen Züge sind
weniger zielstrebig und verschaffen dem Schwarzen die erhoffte
Befreiung aus
der Umklammerung, also : 13.Lg3;
Se5
14.h3;b5 15.Sd4;Lb7 16.f4;Sc6 17.Sxc6; Lxc6 = oder 13.e5?!; Sh5
14.exd6;Sxf4
15.Dd2; Lxd6 16.Dxd6 = oder 13.Sd5?;exd5 14.exd5;Se5 15.Sxe5; dxe5
16.Lxe5;Ld6!
oder 13.h3; Se5 und weiter wie bei Lg3 );
b5! (Sieht aus wie ein Fehler, ist aber keiner, auch der Zug
13. …;Sd7 ist
spielbar ) 14. Txc6; bxa4 15.Lxa4;Ld7
16,Tc4;Lb5! 17.Lxb5;axb5 18.Tb4;Txa2 19.Txb5;Da8 = (Weiß
hat verschiedene
Fortsetzungsmöglichkeiten, aber Schwarz kann immer ausgleichen
: z.B. 20.Lg5;Tc8
21.e5;dxe5 22.Sxe5;Da6 23.Df1,h6 mit ganz leichtem Vorteil für
Schwarz ) Abweichungen
: 12.Ld3 (Dadurch wird die
Zielrichtung des weißen Spiels geändert.
Das Kampfgeschehen konzentriert sich nicht länger auf das
Zentrum, die c-, d-
und e-Linie, sondern Weiß nimmt den Punkt h7 auf’s
Korn wie auch der
fehlerhafte schwarze Zug Db8 belegt);Da5
( 12….;Db8? 13.e5;dxe5 14. Sxe5;Sxe5 15.Lxe5;Da7
16.Ld4!;Db8 17.Sa4;Sd5
18.Sb6;Sxb6 19.Le5;Da7 20.Lxh7+;Kxh7 21.Dh5+;Kg8 22.Lxg7;Kxg7 23.Tc3 +- ) 14.e5; dxe5 15.Sxe5;Sxe5 16.Dxe5;Dxe5
17.Lxe5 und Schwarz hat eine defensive aber feste Stellung ; Td8 18.Sa4;Sd5 19.Le4;Ld7 mit
Ausgleich ! Mit 16.Lxe5;
kann Weiß die Lage im Zentrum angespannt
halten, dürfte
aber wohl keine vollständige Kompensation für den
Bauern haben z.B. 16….;Td8
17.a3;Ld7 18.h3;Tac8 usw. Da
es ein offener Kampf geworden ist, entscheidet aber letztlich nicht der
Bauer,
sondern der bessere Plan über den Gewinn der Partie. 13.
…;Sd7 (Wer b5 nicht mag,
sollte sich für
diesen Zug entscheiden. Alle Anderen sind minderwertig
) 14.Lg5;Lxg5 15.Sxg5;Sa5 16.Lxe6; fxe6 17.Sxe6;Tf6 18.Sc7;b5 19.Sxa8;
Dxa8 20.Sc3 =+ mit unklarem Spiel ! Die
Chicago-Variante 1.e4; c5 2.d4; cxd4 3.c3;
dcx3 4.Sxc3;Sc6
5.Sf3; e6 6.Lc4;d6 7.0-0;a6 (statt Sf6)
8.De2;b5 9.Lb3;Ta7?! 10.Le3;Td7 11.Tac1 (Sxb5; axb5
12.Dxb5;Lb7 13.La4;
Sge714.Tfc1; Da8 ); Lb7 (provoziert
das Opfer Sxb5) 12.Tfd1 (hier wird
Weiß zu dem Opfer Sxb5 verführt – siehe
unten); Sf6 13. Sd4; Sxd4 14.Txd4;Le7
15.a4;0-0 16.f3;b4 17.Txb4;d5 18.Td4;
Db6 19.Td3;d4 mit verwickeltem, aber für Schwarz
vorteilhaftem Spiel =+ Abweichungen
: 12. Sxb5; axb5
13.Dxb5; Sge7 14.La4;
e5 (Alles mehr oder
minder erzwungen und besser als Da8, da es Sd4 verhindert) Weiß
erhält das etwas bessere Spiel : 15.Tfd1;Da8 16.Db3; h6 +=
|
|